Backsteinkunst
Klinker sind Baustoff und Gestaltungselement in einem. Sie tragen maßgeblich zur Außenwirkung eines Gebäudes bei und prägen die ästhetische Wahrnehmung einzelner Straßen, Viertel, Städte und ganzer Landstriche.
Mit dem Backsteinexpressionismus der 1920er Jahre erlangte der Klinker eine neue ästhetische Relevanz. Besonders starke Verbreitung fand er im Rhein-Ruhr-Gebiet, wo er zu einem regionalen Stil avancierte. In den Nachkriegsjahren trat die optische Komponente der Klinkerfassaden zunächst zurück – durch die bautechnischen Vorteile behielt der Klinker jedoch seine Relevanz.
In der zeitgenössischen Architektur lässt sich ein deutlicher Trend hin zum Klinker ausmachen. Architekten, Künstler und Bauherren schätzen die gestalterischen Möglichkeiten des Baustoffs und nutzen ihn zunehmend, um ihre Objekte zu inszenieren und zu individualisieren.
Die Janinhoff Klinkermanufaktur ist stolz darauf, diese Entwicklung zu begleiten. Wir freuen uns darauf, auch in Zukunft als vertrauensvoller Partner Architekten und Künstler bei ihren sensationellen Bauten und einzigartigen Kunstwerken zu unterstützen.
Zu diesen großartigen Projekten gehören z. B.
Nolde Museum in Seebüll
Bauherr: Stiftung Seebüll, Ada und Emil Nolde
Architekt: Walter Rolfes und Partner, Berlin
Nahe der dänischen Grenze in Seebüll ließ sich der Expressionist Emil Nolde von 1927-1937 ein Wohnhaus nach eigenem Entwurf bauen. Das eigenwillige Gebäude erinnert an die Architektur des Bauhauses der 20er Jahre und ist von einem sehenswerten Garten umgeben. Nach dem Tod des Malers wurde das Gebäude mit dem umfangreichen, künstlerischen Nachlass als „Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde“ der Allgemeinheit übergeben.
Zum 50. Todesjahr des Künstlers entstanden im Projekt „Nolde 2006“ das Nolde-Forum (Empfangsgebäude für das Museum), das Nolde-Kontor (Verwaltungs- und Depotgebäude) und das Nolde-Gewächshaus.
MARTa Museum in Herford
Bauherr: MKK GmbH (heute: Marta Herford gGmbH)
Architekt: Frank Gehry, GP, LLP in Kooperation mit Archimedes GmbH und rbb architekten GmbH
Ausführender Architekt: Hartwig Rullkötter, Herford
Das Museum für Gegenwartskunst wurde am 7. Mai 2005 eröffnet. Der Name verrät den Fokus des Museums: MARTa, das M für Möbel, ART = engl. Kunst und a für Ambiente. Entworfen vom amerikanischen Stararchitekten Frank Gehry, gehört das Gebäude zu den innovativsten Museumsbauten weltweit. Konvexe und konkave Bauteile aus Klinkerstein und Edelstahl erinnern an eine riesige Skulptur.
Auf der Internetseite des Museums heißt es zu den Klinkern: „Regionaltypisch ist die durchgehende Verklinkerung der Fassaden, die in ihrem hellen Rotbraun Bezug auf die industrielle Bauweise der unmittelbaren Umgebung nimmt. Etwa einhundertachtzigtausend Klinkersteine umhüllen die gebogenen und geneigten Außenwände von mehr als dreitausend Quadratmetern.“
Gustav Lübcke Museum in Hamm
Bauherr: Stadt Hamm -Hochbauamt-
Architekten: Jorgen Bo, Vilhelm Wohlert, Kopenhagen, Dänemark
Als der Kunsthändler Gustav Lübcke 1917 Hamm seine Sammlung vermachte, verhalf er der Stadt zu einem Ausstellungsgut mit überregionaler Bedeutung. Der Neubau des ursprünglich 1886 gegründeten Museums wurde 1993 eingeweiht. Der Museumsbau entstand auf dem Reißbrett des dänischen Architektenduos Jorgen Bo und Vilhelm Wohlert und beherbergt heute Dauerausstellungen mit Exponaten zur ägyptischen Kunst, zur Vor- und Frühgeschichte, der Stadtgeschichte sowie angewandter Kunst und Kunst des 20. Jahrhunderts sowie ein Kinder- und Jugendmuseum.
Der geschwungene Komplex ist heute ein Hammer Besuchermagnet und mit seiner elegant geschwungenen Fassade und dem Säulengang ein architektonisches Highlight der Stadt.
Per Kirkeby (*1938 in Kopenhagen)
Backsteinskulpturen in Münster und Frankfurt am Main
„Huset“ – das Haus – hieß 1973 Kirkebys erste Backsteinskulptur im Außenraum auf Jütland. In den 80er Jahren schuf er weitere monumentale, monolithische Backsteinskulpturen, einige davon im Rahmen der Skulptur Projekte Münster 1987. Zwei davon sind heute noch in Münster zu sehen. Mit der „Backstein-Skulptur“ auf dem Schlossplatz am Zoologischen Institut zeigt Kirkeby exemplarisch verschiedene Baustile und Verwendungen von Ziegelsteinen und platziert seine Skulptur in ein durch unterschiedliche Epochen der Klinkerarchitektur geprägtes Stadtbild.
Für Recklinghausen hat Per Kirkeby das Ehrenmal für die Opfer der Weltkriege geschaffen. Am Lohtor befindet sich die 26m lange und 6m hohe „Skulptur“. Sie besteht aus etwa 26.000 Ziegelsteinen und überspannt mit sechs großen und sieben kleinen Bögen einen Gehweg am Rande der Innenstadt.
Ein weiteres Projekt, welches Kirkeby mit Janinhoff Klinkern realisierte, ist die Aufsehen erregende Backsteinskulptur vor der Deutschen Bibliothek in Frankfurt am Main.